Seit über einem Jahr finden so gut wie keine Rennen mehr in Deutschland statt. Aber ich bin seit über zwei Jahren beim 40. Generali Berliner Halbmarathon angemeldet. Erst wurde er von April 2020 auf den 11. April 2021 verschoben, dann als sich im Herbst abzeichnete, dass der Termin auch nicht sicher sein wird, wurde er auf den 22. August 2021 verschoben. Doch ich war mitten im Trainingsplan und wollte diesen Termin nicht einfach abschreiben.
Deshalb dachte ich mir, ach dann laufe ich ihn für mich alleine und du belohnst dich selbst mit einer Medaille von VirtualRunnerUK.com die sind total schön und sind schnell geliefert.
Und dann kam es sogar noch anders. Der SCC EVENTS öffnete die Anmeldung für die virtuelle Ausgabe am 11.04.2021 und man konnte sich aussuchen ob man nur einfach die Medaille oder das Premium Paket zugeschickt bekommen möchte. Auch wenn der Mehrwert für das Premium Angebot nicht so viel mehr war, möchte ich das als Spende für den Veranstalter sehen. Denn ich möchte auch noch in den nächsten Jahren durchaus an den einen oder anderen Laufevent teilnehmen.
Heute war es soweit. Mein Trainingsplan war abgeschlossen und es stand „race day“ auf meiner Uhr.
Am Abend habe ich alles vorbereitet. Strecke hatte ich geplant, die Sachen zurecht gelegt, Verpflegung zusammen gesucht. Vor dem zu Bett gehen habe ich noch geklärt, dass ich im Ziel von Freunden empfangen werde. Dann schön geschlafen und verrückte Dinge geträumt. Lustigerweise hatten die nichts mit dem Halbmarathon zu tun.
Dann war aufstehen kurz vor 8. Mit Entsetzen musste ich feststellen, dass mein Handy sich nicht aufgeladen hatte. Der Stecker steckte nicht richtig drin. Dank Schnellladefunktion hatte es noch ausreichend Strom bekommen bis ich los wollte. Dann musste ich noch frühstücken, trinken und Haare frisieren, Trinkflaschen vorbereiten und die letzten Kleinigkeiten zusammen packen. Musik auf die Uhr laden musste auch noch sein, um den Akku vom Handy zu schonen.
Um 9:45 bin ich dann los gegangen. Zum Schloss bin ich eingelaufen und habe dort die letzten Race Vorbereitungen durchgeführt. Ich war sogar viel zu warm angezogen, das hatte ich gleich geändert. Wie schön das das Wetter erlaubte in Tshirt laufen zu können.
10 Minuten später als geplant startete ich dann auf meine Strecke immer schön am Spreeufer entlang. Erst die nördliche Seite, dann die südliche.
Bei der Planung der Strecke habe ich ganz vergessen den wichtigsten Punkt mitzunehmen. Wie kann ich vergessen durch das Brandenburger Tor zu laufen. Also habe ich an der Wilhelmstraße die Strecke verlassen, um durch das Tor zu laufen.
Dann bin ich wieder an die Strecke zurück gekehrt. Zwischendurch immer mal Freunde und Schatzi über den Status informiert. Ich war gut in der Zeit und fühlte mich gut. Am Schloss Bellevue hörte ich dann meinen Namen und war total verblüfft, jemand Bekannten zu treffen. Kurz haben wir ein Selfie gemacht.
Dann bin ich weiter und hatte dann mal den Standort geteilt, denn ich hatte den Eindruck, dass eine Freundin mich nicht erst am Schloss treffen möchte. Und siehe da an der Gotzkowskybrücke stand sie da mit dem Fahrrad und wollt mich den Rest der Strecke begleiten. Das war ziemlich schön.
Und nun ging es auf die letzten 6 Kilometer. Langsam wurden die Beine schwer. Ich hatte immer wieder zwischen drin beim Kauen der Datteln eine Gehpause gemacht. Bei Kilometer 16 etwa trafen wir dann wieder auf Petra. Sie wollte ihre 21,1 km voll bekommen ohne ständig die gleichen Wege zu laufen. Franzi unterhielt sich noch ein wenig, aber ich bin dann mal weiter gelaufen. Das Schloss mit dem Schlossgarten, in dem ich meine letzten drei Kilometer absolvieren wollte kam immer näher und am Eingang stand dann das Empfangskomitee bereit. Die Runde durch den Schlossgarten lief ich dann allein. Doch am Berg (eine kleine Anhöhe von 30 Höhenmeter) ging der Saft aus. Ich bin die Strecke dann gewandert. Für den Zielleinlauf mobilisierte ich noch ein wenig die letzten Kräfte und konnte noch mal 100 m laufen. Die Kilometer waren geschafft. Das Empfangskomitee hatte die Ziellinie markiert und ich war im Ziel. Es war anstrengend. Ich habe alle Kräfte mobilisieren können und zum Schluss noch schöne Fotos erhalten.