Saison-Highlight Womens-Trail

Es war nun endlich soweit der Womens-Trail stand endlich an.

ch war schon seit Wochen aufgeregt und ich freute mich riesig. Kurz vorher hatte ich noch Panik dass mich eine Erkältung umwerfen könnte aber, die habe ich ganz gut in Griff bekommen.

Am Donnerstag ging es los mit dem Flugzeug nach Salzburg und von dort mit dem Auto nach Neukirchen.

Dort angekommen suchten wir das Hotel und richteten uns ein.

Am nächsten Morgen fuhren wir mit Seilbahn den Wildkogel hoch und hatten die schöne Aussicht genossen, leider war das Wetter nicht perfekt, aber dennoch konnten wir den ersten Blick auf das Ziel vom Sonntag werfen, das Aussichtsrestaurant das Ziel sein würde

Am Nachmittag gingen wir zur Registrierung und holten unsere Startunterlagen ab. Die Damen dort waren super nett und freundlich. Sie erzählten uns auch dass der Start auf 20:10 verlegt worden war, weil dann die letzte Bahn gefahren wäre und für unseren Start dann keine Hindernisse mehr zu befürchten waren. Bevor wir uns Start fertig machen aßen wir noch ein bisschen bei Schweini’s. Dann los zum Zimmer und fertig machen.  Das Streckenbriefing fand 15 Minuten vor dem Start statt. Zwischenzeitlich war es schon sehr dunkel geworden. Und man benötigte eine Lampe um außerhalb der Ortschaft überhaupt etwas zu sehen. Ich hatte meine Lampe mitgebracht, aber ich solltet von meiner Lichtstärke überrascht werden.

Gestartet wurde im Einzelstart alle 15 Sekunden. Die Lokalmatadorin startete zuerst gefolgt von der Nummer 2. Weiter ging es mit aufsteigenden Startnummern. Ich war als achte Läuferin dran und stellte schnell fest das mein Licht nicht hell genug war. Natürlich gab es auch eine Pfütze mitten im Weg,  die ich voll mitgenommen hatte. Mit Schlamm bespritzen Beinen ging es dann weiter. Die rosafarbenen Markierungen waren im Dunkeln schwer zu erkennen, aber es ging irgendwie, da es zusätzlich Flatterband von Scott in schwarz und Goretex in orange gab. An einer Stelle war die Markierung etwas schwer zu sehen. Ich war schon fast zwei Schritte vorbei als ich an der kleinen Brücke das schwarze Band doch noch gesehen hatte. Es ging weiter an den Bahnschienen vorbei und ich kam dem Bahnübergang näher,  als ich plötzlich ein Licht von rechts kommen sah. Irgendwie erkannte ich an den Laufbewegung und die Klamotten im Schein der Lampen der Mädels,  die mich gerade überholt hatten, das war die Läuferin (meine Freundin),  die 15 Sekunden vor mir gestartet war. Offensichtlich hatte sie die Abzweigung verpasst. Da ich aber nicht die schnellste war, überholten mich viele, die aber auch sehr schnell aus der Sichtweite verschwanden. Eine sehr lange Zeit dachte ich, Trailrunning ist gar nicht so schlimm,  da sich das immer um einen schönen Wanderweg handelte. Aber ich wurde schnell eines Besseren belehrt und ich musste am nächsten Abzweig feststellen,  was es heißt 150 Meter Bergauf zu laufen. Denn bis in den Singletrail hinein waren noch nicht wirklich Höhenunterschiede überwunden worden. Doch plötzlich stieg der Weg über Wurzeln,  Steine und Bäume hinweg stark an, und bei dieser starken Steigung konnte ich das auch schon wegen der Dunkelheit nicht hoch rennen.  Also wurden diese Höhenmeter im schnellstmöglichen Bewegungsablauf zum Teil durch zu Hilfenahme der Hände überwunden. Es war ziemlich anstrengend über Stock und Stein im Dunkeln sich seinen Weg auf der markierten Strecke zu suchen und ich war am Ende der Passage ziemlich fertig mit der Welt. Aber ich musste ja noch zurück ins Ziel. Glücklicherweise war der Weg jetzt eine Forstwirtschaftsstraße runter und man konnte es laufen lassen. Und wieder stand ich vor dem Problem, dass meine Lampe nicht so hell leuchtete und ich somit meine Geschwindigkeit an meine Sichtverhältnisse anpassen musste. Plötzlich tauchte vor mir etwas quer zum weg in weiß rot reflektierend auf und ich fragte mich was das sein sollte. Erst kurz vor dem dagegen rennen erkannte ich dass dies eine Schranke war. Nun befand ich mich auf dem gleichen Weg zurück, den ich gekommen war und ich sah auch schon das Schild „NOCH 3 KM“. Ich wurde immernoch gelegentlich überholt, aber da ich nicht die schnellste bin, war das nicht verwunderlich. Da ich nun wusste, dass auf dem Weg zur Unterführung die Pfütze war, bemühte ich mich die nicht noch einmal zu treffen. Das klappte auch und ich konnte ohne weitere Fußbäder weiterlaufen. Nach der Unterführung war das nicht mehr weit. Ein Streckenposten schaute nach meiner Nummer und gab diese per Funk ins Ziel weiter, somit konnte ich angekündigt werden, aber auch so kurz vor Ziel wurde ich nochmal überholt. Aber auch ich hatte es dann nach 45 Minuten geschafft. Ich war zufrieden und glücklich dass mir nichts passiert war. Dennoch hatte ich eine Erkenntnis aus dem ersten Lauf gezogen. Eigentlich im groben Ganzen war ich gut vorbereitet, aber diese steile bergauf Passage war alles andere als was ich bisher gelaufen war. Wobei, die querfeldein Wege am Drachenberg konnte man als so etwas zählen. Doch die sind nur etwa 50 Meter hoch. Das hier in den Hohen Tauern war dreimal so lang.

Das  „Grill und chill“ beim Schweini’s viel mangels Hunger aus. Aber der Aperol Spritz war sehr lecker und sorgte für die nötige Bettschwere.

Einschlafen konnte ich ganz gut, aber irgendwie wurde ich mit Kopfschmerzen um 4 Uhr morgens wach und musste überlegen, wo sich meine Kopfschmerztabletten befanden.

Als dann der Wecker klingelte, war ich sehr müde.

 

Wir frühstückten ordentlich, um uns fit für den nächsten Lauf zu machen und fanden uns erneut am Start ein um das Streckenbriefing zu hören. Der zweite Lauf ging über 15 km und es gab zwei up- und down-Passagen die zusammen 560 Höhenmeter ergaben. Durch interessante Anordnung der Verpflegungsstellen war es möglich sich dreimal an nur zwei Standorten zu verpflegen.

Der Start wurde neutralisiert,  damit die Straßensperrung so kurz wie möglich gehalten werden konnte. Punkt 10 Uhr ging es los vom Marktplatz Richtung Hotel Hubertus in den Wald. Die Strecke war im hellen deutlich besser zu erkennen und schnell fand ich mich als letzte im Feld wieder. Aber ich musste die Strecke nicht allein laufen und freute mich, dass ich mich in männlicher Begleitung wiederfand. Dies war mal eine andere Art des Besenwagens. Die Jungs entfernten nach mir die Bänder von der Streckenmarkierung und auch die Schilder mit den Pfeilen. Dies motivierte mich ungemein und ich kämpfte mich durch die Strecke. Gelegentlich genoss ich die schöne Aussicht und fing auch an Fotos zu machen. Wie schon am Vortag verstand ich endlich was technische Trail zu bedeuten haben. Es ging in den Trails immer über Baumwurzeln und Steine. Die Landschaft war wunderschön und entschädigte für alle Anstrengungen. Ich kämpfte mich durch die Berg-Passagen und schaffte es bergauf immer ein paar einzuholen. Natürlich überholten sie mich an den flachen Passagen wieder. Am Wasserfall gab es eine Stelle an der die letzten 4 sich kurz trafen. Und es ging dann auch wieder steil wieder bergab. Ich merkte aber dass meine Oberschenkel ordentlich summten und ein schnelles bergab rennen ausfiel. Also lief ich so schnell es meine Beine zugelassen hatten. Als ich dann auf dem Weg zurück war und wieder am Schild „nur noch 3 km“ vorbei lief, sah ich dass die vorletzte Läuferin gar nicht so weit vor mir her lief und ich bemühte mich mein Bestes zu geben um sie einzuholen. Da sie gelegentlich Gehpausen einlegte kam ich ihr immer näher und ca. 500 Meter vor dem Ziel hatte ich sie dann eingeholt und wir legen einen kleinen Endspurt ins Ziel hin und kamen zeitgleich an. Ich war so glücklich dass ich diese Etappe geschafft hatte. Nun konnte die Siegerehrung stattfinden. Und meine Freundin und ich konnten endlich die Dusche sowie die gebuchte Massage genießen. Danach ging es dann zum Dinner bei dem 5 Gänge auf dem Plan standen. Das Menü hörte sich lecker an und die Umsetzung war auch lecker. Durch meinen Tausch der Hauptgerichtkomponente in etwas Vegetarisches empfand ich das als ausreichend, aber die ursprüngliche Portion mit Fleisch war etwas wenig. Somit kam bei einigen an unserem Tisch die Frage auf, was man denn als nächstes essen könne. Ich war satt und müde und somit bewegten wir uns ins Bett, da am nächsten Morgen um 10 Uhr der nächste Lauf anstand.

 

Sonntagmorgen um 7 Uhr aufstehen ist ziemlich anstrengend. Da mir Samstag das Frühstück ewig im Magen lag (ich somit mich aber gut versorgt fühlte,  hatte ich an den Versorgungsstellen nur mit trinken versorgt), beschloss ich diesmal nicht das leckere Schwarzbrot zu nehmen sondern helle Brötchen. Pünktlich zum Briefing fanden wir und am Start ein gaben unsere Taschen ab, damit wir am Ziel warme und trockene Sachen anziehen könnten. Und dann ging es nach einer kurzen Weile schon los. Der dritte Lauf in der Serie war der anspruchsvollste. Es waren nur etwa 9 km aber 1300 Höhenmeter mussten überwunden werden. Diesmal ließ ich gleich eine Läuferin hinter mir. Mit der anderen lieferte ich mir einen Überholkampf. Diese Mitläuferin war bei den letzten Läufen schon immer mit ihrem Hund gelaufen. Auf den ersten Kilometern war das weniger ein Problem, da genug Platz war. Als es aber in die steilen schmalen Trails ging, wurde das hin- und hergerenne der beiden Hunde anstrengend. (Der Jungs vom „Besenwagen“ hatten auch einen jungen Hund bei, der immer vor rannte und dann zurück gerufen wurde.) Irgendwie hatte ich mir einen klitzekleinen Vorsprung herausgearbeitet,  aber dann holte sie mich doch ein. Bis zur Versorgungsstelle hatte sie sich einen Vorsprung erarbeitet,  den ich dachte nicht mehr einholen zu können. Doch dann kam der letzte sehr steile Abschnitt der mich immer näher brachte und ich schaffte es sie zu überholen. In einem gleichmäßigen Schritt bewegte ich mich den Berg hoch und hatte nun auch eine neue Begleitung. Auf den letzten Kilometern motiviere mich Franzi mit aufmunternden Worten. Und ich schaffte die steile Passage ziemlich gut und hatte einen guten Vorsprung herausgearbeitet.  Die Aussicht auf dem Weg am Grat entlang konnte ich sogar genießen und machte sich noch ein paar Fotos. Ich sammelte Kraft für den Zieleinlauf. Kurz vor dem Ziel war drehte ich mich nochmals um, und stellte fest,  dass niemand zu sehen war. Erneut stand die Ankündigungsgruppe vor dem Ziel und ich konnte beim durchlaufen des Zielbogens mit Namen begrüßt werden. Endlich war ich am Ziel angekommen und mir wurde die Finisher-Medaille um gehangen. Jetzt konnte ich die Erleichterungstränen nicht mehr zurück halten und freute mich in den Armen meiner Freundin. Dann konnte ich auch endlich bei schönstem Sonnenschein die Aussicht vom Ziel genießen. Ich suchte mir was zu trinken und zu essen, ging mich umziehen und genoss es Dritte von hinten zu sein. Als ich wieder raus kam, lief die vorletzte Läuferin ein. Dann dauerte es noch ein paar Minuten bis die letzte es auch geschafft hatte. Alle waren angekommen und die Party konnte mit der Siegerehrung starten.

Während der Siegerehrung gab es noch Weißwurst-Frühstück und Getränke. Anschließend machten sich die meisten auf den Weg nach unten und nahmen die Seilbahn. Wir nutzen sie auch, aber erst genossen wir die Sonne, die Aussicht und den Service auf der Berghütte. Schließlich konnten wir uns das leisten, da wir noch eine weitere Nacht im Hotel hatten.

Schlafen war in der letzten Nacht war erholsamer als die Nächte zu vor. Am Morgen frühstückten wir noch ausgiebig und trafen die  Niederländerinnen. Um pünktlich am Flughafen zu sein, fuhren wir recht zeitig los und hatten weder Stau noch sonstige Umstände, die uns aufhielten konnten. Pünktlich waren wir da, gaben das Auto zurück. Dann warten auf den Flieger und verabschieden uns. Schließlich musste meine Freundin nach Düsseldorf und ich nach Berlin fliegen.

 

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